Projektbeschreibung
Die Nebeneinanderstellung von Kunst und Einzelhandel stellte die Architekturpraxis vor der Herausforderung einen Entwurf für eine ganz neue Typologie zu schaffen, die zwei oft gegensätzliche Welten miteinander verbinden sollte. Das Konzept bestand daher darin einen regen Architekturdialog herzustellen, mittels unterschiedlicher Einsichten in die verschiedenen Räume (Galerie und Einzelhandel), sowohl als auch mit einem homogenisierenden gefliesten Entwurf, der eine einheitliche Sprache auf den Ebenen, der Fassade und dem Dach des Gebäudes spricht.
Die Möglichkeit der Flexibilität war eine wesentliche Überlegung, um die Eingänge zu den verschiedenen Nutzungen klar zu unterscheiden, aber auch das ganze Programm verbinden zu können. Türe, Trennwände und Grenzen sind daher höchst flexibel, demontierbar, schiebbar und anpassungsfähig. Das Gebäude der Aishti Stiftung steht auf einer küstennahen Brachfläche im zentralen Beirut und ersetzt mehrere ehemalige Lagerhallen. Es blickt auch auf eine Promenade entlang des Meeres, die durch trockengelegtes Land geschaffen wurde, mit der Hinzufügung einer spielerischen, welligen Landschaftsgestaltung. Dadurch wird das Grundstück als öffentliche Einrichtung gekennzeichnet und es zieht Besucher an. Das oberste Geschoss bietet auch eine Bar mit imposanten Ausblicken auf das Meer, sowohl als auch auf die Stadt Beirut.
Die Form ist ein einfacher Block, der auf einer Kante gekippt wurde, so dass er geneigt aussieht. Die Einkaufsebenen befinden sich auf einer Seite des Gebäudes und sind um ein zentrales Atrium angeordnet. Die andere Seite des Gebäudes beherbergt die Galerien der Aishti Stiftung. Die Gesamtfläche beträgt 17.600m². Der Haupteingang ist in die Fassade eingestochen und befindet sich in der Ecke des Gebäudes. Er leitet Besucher durch den Innenraum auf einer diagonalen Achse, die Aussichten auf das Meer bietet.
Während der kommerzielle Teil des Gebäudes in eine solide Fassade gehüllt ist und Licht vom Atrium erhält, ist die Ostfassade von einem einzigen großen Fenster geprägt, hinter dem eine Treppe zu den Galerien hinaufführt, wo das Gebäude nochmals mit der Stadt verbunden wird. Die Fassade hat mehrere Schichten, so dass das Gebäude wie ein Glaskubus innerhalb eines Rahmens mit Lamellen erscheint. Die Außenschicht bietet ein effizientes passives Beschattungssystem, das seitlich montiert ist und um das Gebäude schwebt, mit einem Hohlraum zwischen den beiden Schichten. Das geometrische ‚Blitzschlag‘ Muster der keramischen Lamellen erscheint in der Landschaftsgestaltung des gesamten Grundstücks wieder, sowohl als auch in den Fliesen im Innenraum, und wird so zu einem Leitmotiv.