© Jim Milligan
Jim Milligan
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Projektbeschreibung
Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet hier so ein dramatisches Duell ansteht?! Loch Linnhe ist so ein friedlicher Fleck an der Westküste Schottlands: Sanfte Wellen wechseln mit wenig wilden Hügeln. Zahllose Inseln und Fjorde schirmen das Binnenmeer gegen den Nordatlantik ab und verleugnen seine gigantischen Ausmaße.
Doch dann ist da Castle Stalker: Auf mit dem kleinsten Eiland, das bei Ebbe gar keins ist und ohne Namen auskommt, stemmt es vier verwitterte Stockwerke Stein gen Himmel. Die Mischung aus Wohnburg und Wehrturm ist Cineasten wohlbekannt: Hier fand „Monty Python and the Holy Grail“ sein blutrünstiges Finale, ebenso das H„Highlander – Endgame“. Im wahren Leben lauert Castle Stalker noch: In Erwartung des ersten Schusses schaut es grimmig zum anderen Ufer.
Vis-à-vis liegen schon Kugeln bereit. Geschickt tarnen sie sich zwischen Birken und Rhododendren. Erst der zweite Blick offenbart ihre Übermannsgröße. Was sich wie eine Alien-Invasion ausnimmt, nennt sich Ecopod Boutique Retreat und streitet tatsächlich – für nachhaltigen Tourismus! Zur Energieeinsparung breiten die zwei (bald drei) Ecopods das brandaktuelle Arsenal aus: Das Mobiliar dominieren gebrauchte Klassiker der Moderne. Alle Abfälle werden noch auf dem Grundstück biodynamisch entsorgt. Für Warmwasser- und Stromzufuhr sind Windrad und Sonnenkollektoren in Planung, schon jetzt steigert Pressholz den Brennwert der Kamine.
Den ökologischen Fußabdruck mindert auch die Grundkonstruktion, welche die Berliner Firma Zendome aus Ideen Buckminster Fullers ableitete. Ihre Kugelform bietet zwei Personen maximalen Lebensraum bei minimaler Oberfläche; die Doppelhaut dämmt Wärmeverluste. Die Versiegelung der Landschaft verringert, dass sich die Gebilde auf Holzpfählen und Terrassen abstützen sowie komplett demontierbar sind. So werden die Ritter der Nachhaltigkeit dem Showdown letztlich aus dem Weg gehen. Castle Stalker mag weitere 700 Jahre darauf warten.
