ARCHIPENDIUM von Architekten für Architekten

Jazz Campus

Jazz Campus

Projektbeschreibung

Die Idee bestand darin ein Gebäude zu planen, das der Jazzmusik gewidmet ist. Es war eine Herausforderung die beiden Disziplinen von Architektur und Jazz zusammenzubringen, da die Jazzmusik durch Improvisation und Zufälligkeit geprägt ist, während die Architektur versucht Beliebigkeit zu vermeiden und etwas Dauerhaftes zu schaffen.
Die zweite Frage war wie man ein neues Gebäude in das reife Stadtgeflecht der Altstadt Basels integrieren sollte. Im Laufe unserer Forschungen ist uns bewusst geworden, dass der Grundriss der örtlichen Gebäude sich jahrhundertelang kaum verändert hat, während die Gebäude selbst sich mehrmals geändert haben. Daher entschieden wir uns für das Konzept der „gefundenen Architektur“ und bauten ein Volumen auf dem Fundament des Altstadtgrundrisses. Das Ergebnis ist ein vielseitiges Volumen mit einem Hof in der Mitte. Wir ordneten die Innenerschließung des Gebäudes um den Hof an. Dadurch entstehen vielfältige, anstatt kurzer und effizienter Wege, und beliebige Treffpunkte. Unsere Absicht war die Schaffung eines Rundgangs innerhalb des Gebäudes, der bei den Probesaalen anfängt, wo man fast privat proben kann, und dann den Fluren entlangführt, wo man andere Leute trifft, und im Hof mündet, wo man mit anderen interagieren kann.Da das Raumprogramm des Gebäudes nicht von vornherein festgelegt wurde, mussten wir die spezifischen Anforderungen der Schule und der Musikanten herausfinden. Während unserer Umfrage haben wir festgestellt, dass es so was wie den perfekten Probesaal nicht gibt. Manche proben am liebsten in Kirchen, andere in einer Garage, und andere wiederum in ihrem Wohnzimmer. Die einzige Gemeinsamkeit war die Notwendigkeit von Tageslicht und einer Atmosphäre von privater Gemütlichkeit. Anstatt flexibler Räume boten wir eine Raumvielfalt mit unterschiedlichen Dimensionen und akustischen Qualitäten, um den Musikern eine Auswahl zu ermöglichen.
Die räumliche Palette mit über 50 verschiedenen Probesaalen wird durch drei charakteristische Aufnahme- und Aufführungsräume ergänzt, mitunter ein introvertierter Aufführungsraum mit einem professionellen Aufnahmestudio und ein Jazzclub, der sich zur Stadt hin öffnet und als öffentliche Schnittstelle dient.
Die Materialien im Innenraum sind wegen der akustischen Anforderungen hochwertig und vielfältig. Die Akustik spielte eine wichtige Rolle in der Ausgestaltung des Gebäudes, da es notwendig war praktisch eine zweite Struktur innerhalb der Struktur zu bauen, mit meterbreiten Mauern.
Obwohl jedes der Räume individuell ist, vereinheitlicht der zusammenhängende Innenentwurf die äußere volumetrische Vielfalt und verleiht dem Gebäude eine Identität.
Die Interpretation des Hofs als städtischer Innenraum gibt dem Projekt eine starke Präsenz. Innen- und Außenraum verschmelzen und verbinden das Haus und die Stadt, sowohl als auch die Schule und dieÖffentlichkeit.

 

Jazz Campus

  • Basel
  • Schweiz
Fertigstellung: 2013
Material
  • Holz
  • Beton
  • Ziegel

Art des Gebäudes

Architekturbüro