Projektbeschreibung
Das neue Zentrum für Krebspatienten auf dem Gelände von The Christie Hospital in Manchester wurde am 26. April 2016 von HRH The Duchess of Cornwall eröffnet, die Präsidentin von Maggies. Während ihrer Tour des Gebäudes erfuhr sie die Grundgedanken hinter dem Entwurf von Lord Foster, der in Manchester geboren und großgezogen wurde und eine Krebserkrankung überlebt hat. Das neue Zentrum dient dem Ziel der Stiftung kostenlose praktische, emotionale und soziale Unterstützung für Krebspatienten in Großbritannien zu bieten.
Maggies Zentren in Großbritannien und im Ausland wurden konzipiert, um ein einladendes „zweites Zuhause“ zu bieten. Sie dienen als Refugium wo Menschen, die von Krebs betroffen sind, emotionale und praktische Unterstützung finden. Inspiriert von einem von Maggie Keswick Jencks konzipierten Plan für eine neue Art von Betreuung, schätzen diese Zentren die Kraft der Architektur, die Stimmung zu heben und zum Heilungsprozess beizutragen. Der Entwurf des Zentrums in Manchester hat zum Ziel eine wohnliche Atmosphäre innerhalb einer Gartenkulisse zu erzeugen und der erste Anblick ist am Ende einer mit Bäumen gesäumten Straße, ein kurzer Weg zu Fuß von The Christie Hospital und seiner führenden Onkologieabteilung.
Das Gebäude steht auf einem sonnigen Grundstück und ist eingeschossig angelegt, um das Profil niedrig zu halten und den Wohnbaumaßstab der umliegenden Straßen widerzuspiegeln. Das Dach erhebt sich im Zentrum und bildet eine Zwischenebene, die von dreieckigen Oberlichtern natürlich beleuchtet wird. Das Dach wird von leichtgewichtigen Gitterträgern aus Holz gestützt. Die Träger dienen als natürliche Trennungen zwischen verschiedenen Innenbereichen und lassen die Architektur visuell mit den umliegenden Gärten verschmelzen. Das Zentrum verbindet eine Vielzahl von Räumen, von privaten Nischen bis hin zu einer Bibliothek, Fitnessräumen und Bereichen, wo man sich treffen und zusammen Tee trinken kann. Der Kern des Gebäudes ist die Küche, die um einen großen gemeinschaftlichen Tisch angeordnet ist. Institutionelle Bezüge, so wie Flure und Schilder, wurden zugunsten von wohnlichen Räumen vermieden. Die Materialpalette verbindet warmes, natürliches Holz und haptische Oberflächen. Das Personal ist unauffällig, aber in der Nähe und erreichbar. Betreuungsbüros sind auf einer Zwischenebene auf einer breiten zentralen Achse positioniert, mit Toiletten und Stauraum darunter, um natürliche visuelle Verbindungen durch das Gebäude zu bewahren.
Durch das Zentrum hindurch ist das Hauptaugenmerk auf natürliches Licht, Grünanlagen und Aussichten auf den Garten. Der geradlinige Plan wird von landschaftlich gestalteten Innenhöfen interpunktiert. Die gesamte Westfassade erweitert sich auf eine breite Veranda, die durch das weit auskragende Dach vom Regen geschützt wird. Schiebetüre aus Glas öffnen das Gebäude zu einer Gartenlandschaft hin, die von Dan Pearson Studio geschaffen wurde. Jeder Behandlungs- und Ordinationsraum auf der Ostfassade ist seinem eigenen privaten Garden zugewandt. Das südliche Ende des Gebäudes erweitert sich, um ein Gewächshaus einzufassen, das Licht und Natur feiert und ein Gartenrefugium bietet, wo Patienten sich treffen, mit ihren Händen arbeiten und die heilenden Auswirkungen der Natur genießen können. Dort können Blumen und andere Erzeugnisse wachsen und kultiviert werden, die im Zentrum benutzt werden, um den Patienten ein Zielbewusstsein zu geben, zu einem Zeitpunkt wo sie sich vielleicht am wehrlosesten fühlen.
Das Zentrum, konzipiert und geschaffen von Foster + Partners, bietet auch maßgefertigte Möbel, entworfen von Norman Foster und Mike Holland, der das Team für industriellen Design der Praxis leitet. Diese umfassen Kücheneinheiten, Tische, Anrichten und Regaleinheiten.
Lord Foster, Vorsitzender und Gründer von Foster + Partners:
„Ich habe Erfahrungen aus erster Hand mit der Verzweiflung einer Krebsdiagnose und verstehe jetzt wie wichtig Maggies Zentren als Refugien sind, die Informationen, Zuflucht und Unterstützung bieten. Unser Ziel in Manchester, die Stadt meiner Jugend, war die Schaffung eines Gebäudes, das einladend und freundlich ist und die herkömmlichen institutionellen Anzeichen eines Krankenhauses oder eines Gesundheitszentrums vermeidet – als lichtdurchfluteter, wohnlicher Raum, wo Patienten zusammenkommen, reden oder einfach nachdenken können. Aus diesem Grund sind die Schwerpunkte durch das Gebäude hindurch natürliches Licht, Grünanlagen und Aussichten, mit einem Gewächshaus, damit frische Blumen gedeihen. Die heilenden Qualitäten der Natur werden betont. Der Holzrahmen trägt dazu bei das Gebäude mit den umliegenden Grünanlagen zu verbinden. Extern wird die Struktur zum Teil mit Reben bepflanzt, damit die Architektur mit den Gärten zu verschmelzen scheinen wird.“