Projektbeschreibung
Das Mehrfamilienhaus Hans-Jürg Buff bildet den südwestlichen Abschluss der Überbauung Chalavus in St. Moritz Bad. Zusammen mit weiteren umliegenden Bauten, die sich um einen geschützten grünen Innenhof gruppieren, entsteht so eine qualitätvolle städtebauliche Gesamtanlage. Der fünfgeschossige Neubau reiht sich einem Findling ähnlich an der Südseite in die bestehende lockere Bebauung ein. Das Mehrfamilienhaus profitiert von seiner losgelösten, freistehenden Situierung. So orientieren sich die zum Teil zweigeschossigen Wohneinheiten nach allen vier Himmelsrichtungen und gewähren beeindruckende Blicke auf die malerische Gebirgslandschaft. Zu jeder Tageszeit durchfluten die Wohn und Schlafbereiche wechselnde und spannende Lichtverhältnisse.
Die architektonische Formensprache des Neubaus nimmt Anleihen an der regionalen Baukultur, doch werden traditionelle und regionalistische Elemente in die heutige Zeit transportiert:
Die aufragende Gestalt erinnert an die in ganz Graubünden auftretende Wohnturmtypologie aus dem Spätmittelalter. Die den ganzen Bau einhüllende massive Steinfassade trägt diesen Gedanken ebenso in sich, wie der wilde Verband des Steins, der massgeblich für den Eindruck eines monolithischen Baukörpers verantwortlich ist. Unterstrichen wir das noch durch die polygonale Form des Grundrisses, der immer den Blick auf mehrere Seiten des schimmernden Natursteins gleichzeitig frei gibt.
In Holz ausgefachte Loggien modulieren und strukturieren den monolithischen Baukörper ähnlich dem ihm zu Grunde liegenden Urbild. Die Faltschiebeläden aus Holz bringen den Charakter ebenfalls zum Ausdruck, werden aber auch den zeitgenössischen Ansprüchen gerecht. Ebenso die
Tragstruktur der massiven Gebäudehülle inklusive des Daches aus Beton, die den Wunsch der heutigen Käuferschaft nach innerer Flexibiltät berücksichtigt, denn die nichttragenden Innenwände können so frei gesetzt werden.
Eine Dämmschicht zwischen dem acht Zentimeter massiven Stein und den Betonwänden erbringt die nötigen Energiekennzahlen, um die im örtlichen Baugesetz geforderte Unterschreitung des kantonalen Wertes zu erreichen. Erdsonden liefern die alternative Energie für die Beheizung.
Es wird deutlich, wie sensibler Umgang mit dem städtebaulichen Kontext, dem regionalen Motiv und dem Anspruch der Kombination dieser architektonischen Aspekte mit zeitgemässen technischen Anforderungen in Einklang gebracht werden kann, aus dem für Wohnung und Umfeld ein Mehrwert entsteht.