Mu Xin Kunstmuseum

Projektbeschreibung

Das Mu Xin Kunstmuseum feiert das Leben, den Nachlass und das künstlerische Schaffen des Künstlers, Dichters und Schriftstellers Mu Xin (1927-2011). Das Museum ist die führende Quelle weltweit für die Forschung des Einflusses und der anhaltenden Bedeutung der Kunst von Mu Xin.
Das neue Museum von 6700 Quadratmetern wurde von QLI Architecture PLLC aus den USA entworfen und befindet sich in der historischen und malerischen Stadt Wuzhen am Wasser, im Norden der Provinz Zhejiang. Der Entwurf des Mu Xin Kunstmuseums spiegelt den einfachen Geschmack von Mu Xin wider. Die nach Süden ausgerichtete architektonische Struktur hat eine moderne Ausstrahlung und überspannt den Yuanbao See in Wuzhen, mit seinem eigenen Spiegelbild im Wasser. Das schmale und zierliche Gebäude ist mittlererweile ein Muss für Besucher dieser malerischen und beschaulichen Ecke von Xizha, Wuzhen. Das Museum umfasst acht Galerien für permanente und Sonderausstellungen, mit hochmodernen Beleuchtungs- und Ausstellungseinrichtungen.
Die Aussage des Architekten ist wie folgt. Mu Xin war zeitlebens eine komplexe und inspirierende Persönlichkeit. Er war ein gefeierter Maler von abstrakten Landschaften, sowohl als auch ein Dichter und Schriftsteller. Unser Entwurf für das Museum wurde von der Komplexität seines Künstlerwerks inspiriert, sowohl als auch von seinen Schriftwerken, die von seiner lebenslangen Existenz zwischen unterschiedliche Kulturen in seinem Heimatland und in Wahlheimaten geprägt wurden. Mu Xin wurde nicht nur von persönlichen und externen Turbulenzen während seiner prägenden Jahre betroffen, sondern auch von seiner Festnahme während der Kulturrevolution am Anfang der 1970er Jahre und von seinem selbstgewählten Exil im Westen. Unter dem Einfluss von diesen Erfahrungen und seiner klassischen Bildung schaffte Mu Xin Räume nicht nur in der evokativen und vielschichtigen Malerei seiner abstrakten Landschaften, sondern auch in seinen schriftlichen Werken. Der Künstler zeigt durch seine Arbeit die uneingeschränkte Entfaltung des Geistes innerhalb realer physischer Beschränkungen. Die Arbeit von Mu Xin spiegelt sich in dem Entwurf des Gebäudes wider, mit einer Reihe von zusammenhängenden, schwebenden Räumen und einer Außenschicht aus Beton, welche an sanfte Pinselstriche mit Aquarell erinnern.
Am Anfang des Projekts dachten wir sehr sorgfältig über die Lage und Positionierung des Museums nach, unter Einbezug von der historischen Erhaltung von Wuzhen, die Heimatstadt von Mu Xin, sowohl als auch von dem alten Peking-Hangzhou-Kanal, der über die Jahre dazu beigetragen hat die prächtige Kultur der Stadt zu fördern. In Wuzhen erlebt man eine dichte Landschaft aus jahrhundertealten Kanälen, Gassen, Märkten, Höfen, Brücken und Verandas. Mit dem Stadtgeflecht dieser tausendjährigen alten Stadt am Wasser als Ansatzpunkt ist das Museum selbst eine Landschaft aus zusammenlaufenden Erlebnissen. Eine Reihe von farbigen, architektonischen Volumen aus Ortsbeton, mit unterschiedlichen Beziehungen zum Kanal und der Straße, umrahmt diese Erlebnisse als einzelne Galerien und programmatische Elemente, die Besucher dazu einladen durch die „Landschaft“ zu wandern.
Durch die sich ständig verändernde Qualität der Räume, die durch die Überschneidung der Volumen, der „Straßengrenzen“ und des Wasserrands entstehen, erlebt der Besucher die Ausdehnung des Raumes nichtnur im physischen Bereich, sondern auch als Brücke, die in die komplexe Welt von Mu Xin führt.