Projektbeschreibung
Das Gelände der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wird von vier- bis sechsgeschossigen Betonbauten aus den 70er Jahren dominiert. Der Neubau des Oeconomicums zwischen Universitätsbibliothek und medizinischer Fakultät, direkt an der Uni-Magistrale bezeichnete den Beginn einer allgemeinen Sanierung des Universitätsgeländes einschließlich Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen – es wurde zum neuen Wahrzeichen der Universität.
Das Oeconomicum liegt an einem Ende des Bibliotheksvorplatzes und bildet mit seiner Seitenfassade den räumlichen Abschluss des Platzes. Da der aufgeständerte dreigeschossige Neubau über einer auf bereits vorhandenen Tiefgaragenzufahrt errichtet wurde, nimmt er keine weiteren Grundstücksfläche in Anspruch und bietet zudem überdachte Fahrradabstellplätze und -infrastruktur.
Die sanft gebogene Form folgt dem am Grundstück gelegenen See. Der zuvor unzugängliche See ist jetzt von einer einladenden Holzterrasse flankiert – ideal, um im Freien zu arbeiten und lernen. Die Terrasse hat sich in einen intensiv genutzten Treffpunkt für den gesamte Campus verwandelt. Der Gebäudeentwurf födert aktiv akademischen Austausch und Kommunikation und ist Ausdruck eines neuen Verständnisses von Lehre und Forschung.
Das Fassadendesign folgt themischen Kriterien: nach Süden offen und gen Norden eher geschlossen. Die Gestaltung der Büroflächen ermöglicht flexible Arbeits- und Meeting-Bereiche. Das Innenkonzept gibt den Wissenschaftlern und Studenten reichlich Raum zur Zusammenarbeit und zum Denken. Die Einzel- und geschlossenen Gruppenbüros im Nordtrakt haben Glaswände zu den offenen Bereichen in der Gebäudemitte – ein Bürokonzept, das Kommunikation fördert und zugleich Tageslicht und einen Panoramablick ins Freie gewährleistet. Das Atrium entlang der Südfassade verbindet die Allgemeinflächen und Unterrichtsräume im Erdgeschoss mit den Lehrstühlen in den Obergeschossen.
Betriebskosten und Energieverbrauch des Gebäudes sind auf ein Minimum reduziert. Das kompakte Gebäude übertrifft aktuelle energeti-sche Normen durch die Nutzung von Erdwärme, Regenwassersammlung und natürliche Belüftung. Die Materialauswahl erfolgte mit Rück-sicht auf Recycling- und Energiebilanz sowie maximale Langlebigkeit, um ein insgesamt robustes und verantwortungsbewusstes Gebäude zu errichten, das Generationen von Studenten dienen wird.
Folgeauftrag zur Erweiterung des Oeconomicums
ingenhoven architects setzt seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Schwarz-Schütte Stiftung fort und erweitert das 2010 fertiggestellte Oeconomicum der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durch einen Anbau. Für den Erweiterungsbau des Institutsgebäudes ist vor allem die Errichtung neuer Arbeitsplätze geplant. Das von ingenhoven architects entworfene, nachhaltige und leicht geschwungene Gebäude hat sich seit seiner Fertigstellung zum neuen Wahrzeichen des Campus entwickelt. Seine sanft gebogene Form erstreckt sich entlang des zuvor unzugänglichen Universitäts-Sees und schafft neuen Raum der Begegnung.