Projektbeschreibung
Die Planung des Hotels „Strandgut Resort“ in St. Peter-Ording war eines der ersten Projekte, die wir als junges Büro unmittelbar nach der Gründung der Architekturwerkstatt Ladehoff bearbeiten durften. Der junge Bauherr hatte die Rahmenbedingungen gesetzt: Ein Hotel mit mind. 100 Zimmern, inkl. vier Suiten, einem Restaurant, einer Lobby, Lounge, zwei Fahrstühlen, vier Tagungsräumen mit diversen Nebenräumen im Untergeschoss und Parkmöglichkeiten für 80 Fahrzeuge, sollte innerhalb von zwei Jahren konzipiert und in St. Peter-Ording gebaut werden. Dies alles mit einem Budget für die Baukosten von maximal 6 Millionen Euro. Voraus ging dem ganzen Projekt ein Workshop, in dem mehrere Architekten ihre Entwürfe präsentieren konnten. Ein Ergebnis diese Workshops war die Gründung der Architektengemeinschaft Erichsen + Ladehoff, eine Zusammenarbeit von einem erfahrenen Architekturbüro aus St. Peter-Ording und der jungen Architekturwerkstatt Ladehoff.
Es war eine Aufgabe, die uns natürlich herausforderte. Allerdings machte ein geringes Baubudget die Planung von Beginn an nicht einfach, es waren sehr viele Gespräche mit allen am Projekt Beteiligten notwendig, immer wieder musste der Kostenrahmen überprüft werden. Doch das war nur die eine Seite des Projekts. Weitaus intensiver war in der ganzen Planungsphase die Überzeugungsarbeit in den Gremien der Kommune und in der Politik. Wie kann das sein, fragen Sie sich vielleicht angesichts des fertigen Projekts, …. es ist doch Zeitgemäß und stimmig zur Umgebung der neu gestalteten Promenade, der neuen Seebrücke und der neuen Therme.
Sie müssen sich den kleinen Küstenort St. Peter-Ording vor Augen führen. Bad St. Peter-Ording liegt an der Westspitze der Halbinsel Eiderstedt in Schleswig-Holstein, direkt am Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Charakteristisch für St. Peter-Ording ist der knapp 12 Kilometern lange und bis zu einem Kilometer breite Strand mit Dünen und Salzwiesen. Milde Winter und kühle Sommer bestimmen das Klima, dazu Windstärken von 7 bis 10. Bereits die Wikinger waren in dieser Gegend ansässig. Zuerst hieß der Ort Ulstrup, der Name der Kirche St. Peter setzte sich erst später durch. Ulstrup hatte durch die Nordsee viel Land verloren. 1967 wurde St. Peter-Ording aus mehreren ehemals getrennten Ortsteilen zusammengeschlossen. Fischfang konnte sich nie etablieren, Sandverwehungen machten den Bau eines Hafens unmöglich. Landwirtschaft war schwierig, da das Land häufig überschwemmt wurde. Den Titel „Bad“ erhielt St. Peter im Jahr 1875. Aber erst mit dem Bau der Bahnlinien Husum – Tönning – Hamburg (1887) und der Weiterbau nach St. Peter kamen die ersten Touristen. 1913 wurde das erste Sanatorium errichtet, und ein halbes Jahrhundert später weitere Rehabilitationseinrichtungen. Rote Backsteinküstenarchitektur, im Ortskern historisch aber an den Rändern geprägt durch die boomenden Massentourismusjahre in den 60er – und 70ern mit ihren einfallslosen Bettenburgen, dazu der pseudohistorisierende Stil der 80er – Jahre, wenig neue Investitionen, kaum anspruchsvolle Architektur, die in den Ort passt und einen Bezug zur Landschaft, dem Licht und Klima entwickelt. Vor allem weit und breit kein Konzept, wie man stärker junge Menschen bindet und die Faktoren Wellness und Spa hervorhebt.
Und genau für diesen Flecken an der deutschen Nordseeküste hatten wir uns etwas ausgedacht, das so spektakulär erst mal gar nicht ist, denn die Elemente Strand und Küste sind Grundlage der Entwurfidee und der Materialauswahl. Das Ziegelmauerwerk legt sich wie die schützende Hülle eines Meeresbewohners über das Gebäude. Immer wieder sind durch große Fenster Einblicke in das Gebäudeinnere möglich. Das Gebäude kommt mit großer Leichtigkeit und Eleganz daher. Holz, Glas und dunkler Verblendziegel sind die Materialien, die nach Außen hin ablesbar sind. Die Gebäudehülle wird den hohen ästhetischen und ökologischen Ansprüchen des Bauherren gerecht. Alle verwendeten Materialien, insbesondere die Ziegel, können ohne ein besonderes Maß an Wartung und Pflege „in Würde altern“. In den Ziegelfassaden wurde die maximal mögliche Wärmedämmstärke eingebaut, begrenzt durch den Abstand der inneren und äußeren Mauerwerksschalen.
Unsere Projektidee kam sicherlich vielen auf den ersten durch ihre moderne Architektursprache und die vom Einheitsrot abweichende Materialität des dunklen Verblendsteins etwas fremdartig vor wie ein Ufo. Man musste seine Sehgewohnheiten ändern. Für unsere Idee mussten wir eingefahrene Strukturen lockern und viel Aufklärungsarbeit für unser Projekt leisten. Dazu gehörte es auch zunächst alle kommunalen und politischen Gremien zu überzeugen, um über einen neu erstellten Bebauungsplan die Baugenehmigung zu erhalten. Zu den Rahmenbedingungen des Neubaus gehörte eine neue Gestaltung der Promenade, ferner eine neue Dünentherme (Schwimmbad und Wellnessbereich), an die das Hotel direkt angeschlossen ist.
Wir sind froh, dass es gelungen ist die Mehrheit der Einwohner von dem Konzept zu überzeugen. Sicherlich hat es sich für St. Peter-Ording und für alle am Projekt Beteiligten gelohnt. Mit dem Neubau wurde das Ortsbild aufgewertet und ein zusätzlicher Standortfaktor für die Tourismuswerbung geschaffen. Die Dünentherme verzeichnet seit der Inbetriebnahme des Hotels doppelt so viele Besucher. Das Hotel verzeichnet eine Belegung von 80%. Wir sind glücklich, da wir Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Bauherrn, dem Generalunternehmer Kähler Bau aus Büsum und der Haustechnikfirma Heinemann aus Heide ein wirklich starkes und konstruktives Team hatten. Durch das starke Engagement aller am Bau Beteiligten gelang es, die Projektvorgaben zu erfüllen und das Hotel auf den Tag genau zum vorgegeben Zeitpunkt zu eröffnen.
Dieses Projekt mit all seinen schwierigen Vorgaben und dem sehr geringen Budget erfolgreich fertig zu stellen, ist nur gelungen, da es immer noch möglich ist, Firmen und vor allem Menschen für Projekte zu begeistern. Durch diese Energien entstehen Ideen, Entwürfe, Lösungen, Freundschaften und letztlich auch Gebäude.
Hotelbeschreibung
St. Peter-Ording, eines der größten Seebäder an der Nordseeküste, zählt zu den übernachtungsstärksten Urlaubsorten in Deutschland.
Am westlichen Rand der Halbinsel Eiderstedt (Nordfriesland) gelegen, kann sich der Ort mit dem größten Sandstrand Deutschlands schmücken. Direkt an der wunderschönen Strandpromenade liegt das erste drei Sterne Superior Lifestylehotel StrandGut Resort. Unverstellter Blick aufs Meer, wenige Schritte zu den unverwechselbaren Pfahlbauten am Strand und dem erfrischenden Nass der Nordsee: Die günstige Lage des Hotels ist einmalig. Es verfügt über 95 Doppelzimmer und vier Suiten, die in den drei harmonischen Farbvariationen Grün, Orange und Altrosa gehalten sind und ihnen so einen unverwechselbaren Charakter geben. Hochwertige und stylische Designmöbel runden das moderne Ambiente ab. Als besonderen Clou geben die zum Teil gläsernen Badezimmer den Räumen eine lichtdurchflutete Luftigkeit. Das dem Hotel angeschlossene Restaurant Deichkind wurde 2012 umfangreich renoviert und erstrahlt in neuem Glanz. Tägliche wechselnde Speisen und einzigartige Buffets werden stets frisch zubereitet. Wer Tee liebt, sollte sich die Teebar in der Lobby Lounge nicht entgehen lassen, in der innovative Teesorten des Hamburger Lifestyle Unternehmens SAMOVA angeboten werden. Für ein großes Freizeitangebot ist auch gesorgt: Strandsegeln, Reiten, Buggy-Kiten, Golf, Jogging, Kitesurfen oder Mountainbiken – die Möglichkeiten, die Stunden Ihrer Urlaubstage mit Sport zu verbringen sind schier endlos. Zudem haben Sie als Gast des Hotels direkten Zugang zu der benachbarten Dünen-Therme, wo Sie zwischen zahlreichen Saunen, Fitnessangeboten und Körperanwendungen auf über 6.500 m² wählen können. Das StrandGut Resort verbindet Lifestyle und Tradition, modernes Design mit dem Ambiente der Nordseeküste – eine Zusammenkunft von Landschaft und Luxus.
Das StrandGut Resort wartet mit einem neuartigen Preiskonzept auf: Der Urlauber zahlt nur das, was er auch wirklich genutzt hat.