Structural Archeology

Projektbeschreibung

Cine Teatro Brasil im Jahr 1932 an einer wichtigen Kreuzung in der Innenstadt von Belo Horizonte gebaut und wurde lange als das größte Kino Brasiliens angesehen. Das Art-Deco-Volumen war eines der größten Gebäude der Stadt, sowohl imposant als auch elegant. Es wurde in den 1950er Jahren von zwei weiteren ikonischen Strukturen an derselben Kreuzung gefolgt: Banco Lavoura (Alvaro Vital Brasilien, 1950) und Banco Mineiro (Oscar Niemeyer, 1953).

Das Gebäude spielte einst eine wichtige Rolle in der Kinoszene und der Welt der bildenden Künste der Stadt und stellt einen Meilenstein in der Planungsentwicklung der jungen Hauptstadt dar. In 1936 beherbergte es die erste Ausstellung des Modernismus in Belo Horizonte, als Zeichen seiner Berufung für das Experimentieren, an der Schnittkante des Lebens. Die Räume zu den Eckstraßen hin hatten im Laufe der Zeit unterschiedliche Zwecke, von einem populären Restaurant bis hin zueinem von Juscelino Kubitschek eröffneten Friseursalon, und Spuren dieser Geschichte sind immer noch in den strukturellen Elementen zu finden.

Im Zuge eines ungeschickten Umbaus des Kinos in ein Kulturzentrum in jüngster Zeit wurde ein riesiger Tanzsaal auf dem alten Dach gebaut, welches einen großen architektonischen Leerraum zwischen der schrägen Decke des Zuschauersitzbereichs und der Platte des neuen Tanzsaals zur Folge hatte. Innerhalb dieses Leerraums wurden die ursprünglichen Betonträger des Dachs erhalten, die einst das Originalgebäude überspannten.

Die Firma Structural Archaeology (Strukturelle Archäologie) wollte diesen unbenutzten Raum aktivieren und beschichtete das Dachgerüst mit einer lichtdurchlässigen Hülle, um den Leerraum in einen aktiven Veranstaltungsort zu verwandeln. Der Entwurf evoziert die ursprüngliche architektonische Gestaltung des Jahres 1932 und bedeckt nochmals die gestaffelte Decke, die sich einst über das Theater erstreckte. Holztafel wurden über die Stützbalken installiert, um das Erlebnis und die Werte eines lebbaren Raums zu schaffen, der jetzt als Veranstaltungsort dient.