Die Wände, die den Innenbereich eines Gebäudes vor Regen, Kälte, Sonne, Strahlung und Wind schützen, werden als Außenwände bezeichnet. Insofern sind Dächer und Böden eine besondere Form der Außenwand.
Außenwände können neben dem Schutz vor Witterungseinflüssen mehrere Funktionen übernehmen.
- Sie können je nach Konstruktionsprinzip als tragende Wände eingesetzt werden, wodurch sie einen Teil des statischen Lastabtrages übernehmen.
- Vor allem bei Wohngebäuden sind Schichten zur Wärmeisolierung in den Wänden vorhanden. Diese Wärmeisolierungen können sowohl als nachträglich angebrachte Schichten installiert werden, beispielsweise bei der Anbausanierung oder bei einem Neubau aus einem Wärmedämmverbundsystem bestehen. Bei nachträglich montierten Wärmeisolationen bietet sich die Fassade an, die dem Bauwerk ein neues, frisches Gesicht verleiht und zugleich dekorativ die Wärmedämmung verbirgt.
- Sie dienen dem Schallschutz. Sind Außenwände als Schallschutz nicht ausreichend, können besondere Fassadenarten als zusätzlicher Schallschutz montiert werden, beispielsweise Pufferfassaden, Kastenfassaden oder Mehrgeschossfassaden.
- Sie können den Innenbereich eines Gebäudes vor Gefahren schützen, beispielsweise im Bunkerbau.
- Und Sie können zudem vollständig oder teilweise selbst Fassade sein.
Beim Bau von Gebäuden wird grundsätzlich zwischen Wänden in Massivbauweise und solchen in Skelettbauweise unterschieden.
Als traditionelle Bauweise gilt das Skelett, bei dem durch Pfosten und Querverbinder die Tragfähigkeit von Decken und weiteren Etagen erreicht wird. Dabei sind die Konstruktionsgrundlagen gleich, egal ob eine Hütte mit Holzpfosten, ein Fachwerkhaus oder ein Wolkenkratzer in Stahlrahmenbauweise erstellt wird, wie es beispielsweise bei den riesigen Gebäuden in den USA üblich ist.
In der Massivbauweise sind keine Pfosten, Pfeiler oder Säulen notwendig, denn hier ist in den vorzugsweise verwendeten Betonwänden zur Stabilität derart viel Stahl verbaut, dass diese Wände aufgesetzte Lasten tragen können.
Im modernen Bauwesen wird aus Kostengründen generell eine Kombination von tragenden und nicht tragenden Wänden genutzt. Dabei dienen die Außenwände und einige zentrale Wände der Statik, während die nicht tragenden Wände schlicht die Räume begrenzen.
Zudem sind Kombinationen aus Skelettbauweise und Massivbaustil möglich, beispielsweise, wenn große Fenster in einer Massivbauwand den zusätzlichen Einsatz von Pfosten mit Querverbindern notwendig machen oder wenn ein Gebäude in einem Gebiet errichtet werden soll, in dem mit Bodenabsenkungen oder Erdbeben zu rechnen ist.
In der Regel werden im Rohbau für das Errichten von Wänden Mauerwerk, Beton oder Holz genutzt, um diese geschlossenen Flächen zu erstellen.