Bauten organisieren neben Räumen auch die Bewegung in diesen. Räume werden erst durch Bewegung erlebbar und sinnvoll. Unsere Fähigkeiten dreidimensional Räume aufnehmen zu können, bilden in Verbindung mit unserer gezielten Bewegungsfähigkeit erst den Raum an sich.
Bewegungen im räumlichen Kontext können sehr unterschiedlich sein. So reichen schon die Bewegungen der Augen Räume dreidimensional wahrzunehmen und in Bewegung zu versetzen. (August von Schmarsow, Alfons Hildebrand) Unser motorisches System ist ausgelegt, um Räumlichkeiten erlebbar zu machen. Daher ist der Mensch ein Raum-Wesen und auf die Bewegung auch als Überlebensmodus angewiesen.
Eine neue Form der Bewegung in der Architektur und im Städtebau ist die Bewegung der modernen Transportmittel. Autos, Straßenbahnen, Züge und Flugzeuge haben die Sichtweise auf unsere gebaute Umwelt stark verändert. Machte der architektonische Raum noch vorwiegend Vorschläge zur Bewegung, definieren moderne Transportmittel enge Wahrnehmungsgrenzen durch künstliche Bewegung und einen relativ statischen Betrachter.