ARCHIPENDIUM von Architekten für Architekten

Bibliothek

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Das Wort Bibliothek leitet sich von dem Wort biblio=Buch ab. Die Räume dienen der Aufbewahrung von Büchern. Eine eigene klar abgegrenzte Typologie ist in der Geschichte schwer im Ganzen nachzuweisen. Bücher und Schriften wurden auf vielfältige Weise bereitgestellt und fliessen oft mit anderen Nutzungen ineinander.
Da die ersten griechischen und römischen Schriften als Schriftrollen angefertigt wurden, mußten die Räume auf diese Formen reagieren.
Die ersten mitteleuropäischen Bibliotheken sind in Kirchen und Klosteranlagen ab dem 8. Jahrhundert bekannt. Diese waren nur wenigen Nutzern zugänglich. Da der Buchdruck noch nicht erfunden war, befanden sich neben den Bibliotheken oft Schreibstuben für Kopisten.
Mit dem Buchdruck wurde die massenhafte Aufbewahrung von Büchern als Bauaufgabe dringlich. Die ersten eigenständigen Bibliotheken als Bautypologie wurden in Universitäten erstellt. (z.B. Paris und Oxford) Durch das entstehende Bildungsideal wurden große Bibliotheken auch in den Häusern der Adligen angelegt.
Durch die Emanzipation des städtischen Bürgertums wurden öffentliche Bibliotheken eingerichtet. Hier entstanden die ersten Hochregale mit vorgelagerten Schreibpulten. Später wurden Bibliotheken neben Rathäusern, Opern- und Theaterbauten als bürgerliche Repräsentationsbauten genutzt.
Moderne Bibliotheken sind neben der Nutzbarkeit insbesondere komplexe Verwaltungsbauten, da die große Anzahl von Büchern schnell und effizient verwaltet werden muss. (Gebrüder-Grimm-Bibliothek in Berlin)