Ein Campanile ist ein freistehender Glockenturm, der zu einer christlichen Kirche gehört. Das Wort stammt von der italienischen Region Campania ab, die für Bronze- und Glockenbau bekannt war. Das italienische Wort campana bedeutet Glocke.
Der Campanile trat zuerst in Oberitalien um das 1.000 n. Chr. Auf. Wahrscheinlich diente er nicht nur als Glockenturm, sondern auch als Rückzugsort während kriegerischer Auseinandersetzungen. Die Türme weisen fast ausschließlich rechteckige Grundrisse auf. Runde Formen sind nur selten anzufinden und bilden die Ausnahme.
Der Ursprung liegt angeblich in den hohen und schlanken Minaretten der iberischen Halbinsel während der maurischen Herrschaft.
Die bekanntesten Beispiele sind der „schiefe Turm von Pisa“ und der Glockenturm am Markusplatz in Venedig.
Die freistehende Bauweise ist oft bei Kirchenneubauten der Nachkriegszeit zu sehen. Der Grund dieser Anordnung liegt in den reduzierten Kostengründen und einer modernen Ästhetik.