Das Wort bedeutet „Heerlager“. Es bezeichnet jede Form eines militärischen Lagers zu römischen Zeiten. Ursprünglich wurde das Wort nur für das Nachtlager genutzt. Da die Feldzüge intensiver wurden, wurden größere und längerfristig stehende Anlagen errichtet.
Die Lage eines Castrums wurde durch die Versorgung mit Holz, Wasser und Grünfutter definiert. Zur Umwehrung wurde ein Graben ausgehoben. (fossum) Das Umfeld wurde bereinigt, so daß eine weite Sichtbarkeit herrschte.
Der Aushub des Grabens wurde für das Anlegen eines Walls genutzt. (vallum) Zusätzlich wurde das Lager mit einem Zaun aus Holzpfählen gesichert. Vier große Tore wurden an jeder Seite angebracht. Zwischen dem Erdwall und dem Castrum verblieben ca. 30 m flache Erde. Diese wurde als Versorgungsstraße genutzt.
Die Fläche betrug zwischen 20 und 22 Hektar. Im Inneren wurde ein Straßennetz aus rechtwinkligen Wegen angelegt. Die Hauptstraße nannte sich via principalis. (Principia) An ihr lagen die wichtigen Gebäude, wie Kommandantur, Gerichtshalle u.a. Mit dem Zerfall des römischen Reiches wurden feste Standorte gebaut, die den Namen Kastell erhielten.