Das Detail in der Architektur ist ein bedeutendes Ausdrucksmittel. Es definiert in der Betrachtung von Bauten den Maßstab der direkten Wahrnehmung. Da der Mensch nur über einen relativ schmalen Blickwinkel verfügt, ist das Detail ein direkt erfahrbares Merkmal von Bauten.
Das Detail beschreibt das Zusammenfügen von unterschiedlichen Bauteilen und Materialien und schafft somit zur Abdichtung die Fuge. Die Fuge kann dabei sichtbar gestaltet werden oder durch die besondere Bearbeitung nahezu verschwinden. Das Detail ist auch ein Ausdruck des großen Ganzen im Kleinen. Die Gestaltung der Details sollte daher in einheitlicher Qualität und Durcharbeitung ausgeführt werden. Aber auch die Umkehrung, also die Akzentuierung besonderer Details, kann ganze Bauten bestimmen. (Carlo Scarpa) Hierdurch wird es zu einem expressiven Ausdrucksmittel.
Neben den konstruktiven Aspekten der Bauphysik beschreibt das Detail auch räumlich-gestalterische Zusammenhänge, etwa in Form von Schattenfugen, Raster oder Rücksprünge.
Das architektonische Detail kann ebenfalls die bewusste Gestaltung der Großbauteile umfassen. Deckenbauteile können weit auskragen, Eingänge zurückgesetzt werden oder Mauern stärker als notwendig ausgeführt werden. Auch hier spricht man von Detail.
Die Haptik eines Bauteils wird im Detail der Oberfläche ausgedrückt. Raue Oberflächen erzeugen eine unterschiedliche Haptik als glatte.
Details können aber auch als rein optische Ornamente auftreten. Hier kann bewusst oder unbewusst mit einem inkohärenten Verschleiern (Dekorum) gespielt werden.