ARCHIPENDIUM von Architekten für Architekten
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Die Eremitage stammt aus dem mittelalterlichen Eremitorum ab. Die kleine Hütte, die abseits einer Kirche, in einem Park oder am Stadtrand stand, war der Rückzugsort für private Andachten. Dieser Bautyp wurde von adligen Schichten übernommen und in die Gartenanlagen übernommen. Sie galten als Ausdruck besonderer Frömmigkeit des Eigentümers. Im 16. Jahrhundert wandelte sich die Eremitage zu einer kulissenhaften Darstellung des Eremitentums. Die Ausgestaltung wurde romantisiert und natürliche Baumaterialien und Symbole wurden der Eremitage zugedichtet. Die Eremitage verkam zu einem Prunkstück der Einfachkeit und diente oft als Hintergrund höfischer Spiele. Im 18. Jahrhundert wurden „Schmuckeremiten“ als besonders verkleidete Bewohner in den Eremitagen gehalten. Ein einheitlicher Bautyp wurde nie erreicht. Die Varianten reichen von steinernen Turmbauten über Holzhütten bis zu künstlich angelegten Grotten.