Architektur und Stadt ist fähig zeitlich getrennte Erfahrungen und Erinnerungen zu speichern. Das Wiedererleben durch einen Besuch eines einst belebten Raumes oder Ortes weckt Erinnerungen. Nur wenige Kunstgattungen können diese starken Emotionen hervorrufen. Daher ist dieser Sachverhalt in der Gestaltung der Umwelt wichtig. Räume und städtebauliche Situationen können durch die Materialität, den haptischen und visuellen Erfahrungen, durch Gerüche oder räumliche Abfolgen Erinnerungen wachrufen. Dieses gilt zum Beispiel für die Kindheit, in der die Anordnung von Räumen für Geschwister, Eltern oder der Küche wichtig sind. Stadtplätze, Gassen, Parks können ebenfalls Erinnerungen im übertragenen Sinn speichern. Dieses ist in der Kunst oft als Sujet genutzt worden (Isabel Allende, Das Geisterhaus).
Monumente sind Erinnerungsspeicher für historische Begebenheiten. Durch die Permanenz und Verdichtung von Stadt und Bauten bieten diese Gelegenheit in die „Tiefe der Geschichte“ schauen zu können (Aldo Rossi).