Fenstertüren
casino ohne oasisEine Fenstertür gehört im Bauwesen nicht zu den Türen, sondern wird als Fenster eingestuft.
Fenstertüren sind demnach Fenster, die aufgrund
ihrer Abmessung und bodentiefen Einbauweise als Durchgang genutzt werden.
Diese Sonderfenster, zu denen beispielsweise die einfachen Balkontüren gehören, die vorwiegend in
Mehrfamilienhäusern eingebaut werden, werden vorzugsweise als Zugang zum Garten oder zur
Terrasse verwendet. Sie dienen dazu, reichlich Tageslicht in einen Raum fluten zu lassen
und zugleich einen bequemen, leicht zu öffnenden Zugang ins Freie zu haben. Dabei können Fenstertüren weit
mehr.
Fenstertüren sind einflügelig oder als Doppelflügelfenstertür erhältlich. Sie können in einem umlaufenden
Fensterrahmen eingebaut werden. Für Barrierefreiheit sorgen Konstruktionen, bei denen im Boden eine
bodenabschließende Schiene installiert wird, in die die Fenstertür einrasten oder abgesenkt werden kann.
Alternativ sind Fenstertüren erhältlich, die ohne eine Verankerung im Boden auskommen, wozu
besonders stabile Ankerpunkte am Fensterrahmen in Bodennähe installiert werden.
Fenstertüren können als Drehflügel geöffnet werden oder als Schiebetür ausgelegt werden. Bei Drehflügeln
besteht zumeist die Möglichkeit, das Fenster zu kippen.
Die Fenstertüren können mit einer Vollverglasung, Teilverglasung oder den sehr beliebten Butzenscheiben
hergestellt werden.
Selten werden Fenstertüren verbaut, die sich nach außen öffnen lassen. Diese Sonderanfertigungen werden
benötigt, wenn im dahinterliegenden Raum der Platz nicht ausreichend groß ist oder wenn aus dekorativen
Gründen die nach außen geöffneten Fenstertüren bevorzugt werden. In diesen Fällen werden angrenzende Fenster in der
gleichen Öffnungsweise ausgeführt, um ein einheitliches Bild zu kreieren. Als dekoratives Element dienen
diese Fenster und
Fenstertüren insbesondere dann, wenn ein mediterranes Wohngefühl erzeugt werden soll, denn rund um das
Mittelmeer sind zahllose Häuser zu finden, deren Fenster sich nach
außen öffnen.
Beim Einbruchsschutz stehen Fenstertüren einem normalen Fenster in nichts nach. Versehen mit einer
Doppelverglasung oder Dreifachverglasung, werden bei der Einbruchshemmung die Klassen RC3 oder RC4 nach DIN EN 1627 bis 1630
erreicht, ohne das dazu ein spezielles Glas oder eine Glasveredelung notwendig wäre. Bemerkenswert ist, dass
dreifach verglaste Fenstertüren mit normalem Flachglas bereits eine Durchschusshemmung der Klasse FB4
aufweisen, was ausreichend ist, um die Projektile gebräuchlicher Handfeuerwaffen aufzuhalten. Durch die
weltweite Bedrohungslage kommt dieser Verglasungsart eine wachsende Bedeutung zu, denn zugleich sind
Dreifachverglasungen ein weitgehend wirksamer Schutz vor den verheerenden Wirkungen einer Explosion. Sie
halten wirkungsvoll die Druckwelle auf und bieten einen effektiven Schutz gegen herumfliegende Teile oder
Bombensplitter.
Da Fenstertüren zu den Fenstern zählen, bestehen sie in der Hauptsache aus Glas. Für die Fensterrahmen und
die Einbaurahmen kann nahezu jedes beliebige Material verwendet werden. In der Regel sind das mit Kunststoff
beschichtetes Aluminium, Vollkunststofffenster, Stahlrahmenkonstruktionen, Holz-Aluminiumfenster oder die
sehr beliebten und bevorzugten Holzrahmenfenster.
Da Fenstertüren bautechnisch wie Fenster behandelt
werden, unterliegen sie den gleichen Bauvorschriften. Die Energie-Einspar-Verordnung (EnEV) 2009 sieht für
Fenster und
Fenstertüren einen maximalen Wärmedurchgangskoeffizienten von Uw= 1,3 W/(m²K) vor. Die Verglasung selbst
darf höchstens einen Wärmedurchgangskoeffizienten von Uw=1,1 W/(m²K) aufweisen, damit ihr Einbau
bautechnisch zulässig ist.
Um diese Werte erreichen zu können, ist die Verwendung von modernen Wärmeschutzverglasungen notwendig, die
als Weiterentwicklung der früheren Isolierverglasung einen guten Wärmedämmschutz liefern. In Zahlen
ausgedrückt, reduzieren moderne Fenster oder
Fenstertüren mit einer Wärmeschutzverglasung den Wärmeverlust um etwa 80%.
Besonders beliebt sind Wärmeschutzverglasung, die weitere Fähigkeiten mit sich bringen. So ist diese
Verglasungsart als Sicherheitsglas erhältlich, was einen erhöhten Einbruchsschutz gewährleistet. Außerdem
sinkt die Verletzungsgefahr rapide, sollte im unwahrscheinlichen Fall das Glas tatsächlich einmal
brechen.
In besonders sicherheitssensiblen Gebäuden oder in luxuriösen Villen werden Wärmeverglasungen gerne in
Kombination mit einem Alarmsystem in der Glasscheibe verbunden. Dazu sind im Glas bei der Herstellung
feinste Drähte eingelassen worden oder es wird eine elektrisch leitende, durchsichtige Folie auf das
Fensterglas aufgezogen. Bei beiden Techniken führt ein Stoß gegen das Fensterglas zu einer
Spannungsschwankung oder beim Glasbruch zu einem Spannungsabriss des elektrischen Stroms im Glas, was einen
Alarm auslöst.
Außerdem wird in Villen oder an der Südseite von Büros gerne auf intelligente Fenstergläser zurückgegriffen,
das sogenannte Smart-Glas.
Die gebräuchlichste Variante ist das elektronisch dimmbare Glas, das auch als elektrochromes Glas oder
EC-Glas bekannt ist.
Während bei üblichen Sonnenschutzsystemen die Sonneneinstrahlung unterbunden wird, nutzt Smart-Glas diese
Energie im Winter zur Gebäudebeheizung. Im Sommer wird das EC-Glas vorzugsweise manuell gedimmt, was einem
Sonnenschutz gleich kommt. Fenster an Straßen
oder Wegen können auf diese Weise gedimmt werden, um unerwünschte Einblicke ins Haus durch Passanten zu
unterbinden, ohne dass es im Raum dadurch dunkler
wird, denn die einfallende Lichtmenge bleibt gleich.