Als Teil der allgemeinen Gründung eines Bauwerks besteht das Fundament im Bauwesen aus mehreren Teilen. Dazu gehören Pfosten, Platten, Pfähle, Träger, Steine sowie Stahl. Bei den modernen Bauweisen werden Fundamente generell aus Stahlbeton gefertigt.
Fundamente benötigen einen sicheren Stand, weshalb es bei bestimmten Bauuntergründen notwendig sein kann durch eine Pfahlgründung die notwendige Stabilität sicherzustellen. Fundamente müssen schwer und steif sein und dürfen Schwingungen nicht oder nur minimal übertragen. Zweck des Fundamentes ist es, Bewegungen oder Verformungen an der Gebäudestruktur zu unterbinden und einen Grundbruch zu verhindern.
Die geläufigsten Fundamentarten sind Einzelfundamente, die für Stützen, Pfosten oder sonst isolierte Bauteile genutzt werden. Auf den Streifenfundamenten ruhen bei Bauwerken die tragenden Wände. Im Gegensatz dazu werden nichttragende Wände im Regelfall direkt auf der Bodenplatte verankert. Für hohe Baulasten werden bevorzugt Plattenfundamente oder Sohlplatten verwandt, wobei dann die gesamte Bodenplatte als Gründung erstellt wird.
Je nach Art eines Bauwerks werden unterschiedliche Fundamente verwendet. Liegt die Last einer Baukonstruktion auf mehreren Punkten, wie beispielsweise im einfachen Skelettbau bei einem Carport oder einer Halle, werden Einzelfundamente benötigt, die auch als Punktfundament bekannt sind. Streifenfundamente sind ein Teil der Gründung und des Bodens, wobei Sie die tragenden Wände, Stützen und Pfeiler aufnehmen und deshalb in Form eines Streifens unter dem Gebäuderand verlaufen, teilweise auch zusätzlich im Zentrum, um dort tragenden Wänden als Basis zu dienen. Plattenfundamente sind immer dann gefragt, wenn hohe Gebäudelasten erwartet werden. Dann wird das Fundament zugleich Boden und bildet eine geschlossene Fläche als unterste Konstruktion bei einem Bauwerk. Sonderformen sind beispielsweise Maschinenfundamente, die so schwer, vibrationsdämpfend und steif sind, dass sie sehr große Maschinen mit hoher Kraftentwicklung aufnehmen können und für einen sicheren Stand sorgen. Beispielsweise Turbinen in einem Kraftwerk aber auch Schiffsmotoren im Maschinenraum eines Frachter oder Kreuzfahrtschiffes.
Bei der Konstruktion ist darauf zu achten, dass die Fundamente tief genug im Erdreich eingelassen werden. Bei kleinen Bauwerken sind in der Regel 80cm ausreichend. Diese Tiefe verhindert, dass sich unter dem Fundament Wasser sammeln kann, was im Winter gefriert, dadurch das Fundament anhebt und so das Fundament und das Gebäude beschädigt. Bei größeren Konstruktionen können für das Fundament mehrere Meter Tiefe notwendig sein, beispielsweise im Kraftwerksbau.
Bei Punktfundamenten, Einzelfundamenten und Streifenfundamenten werden Körbe aus Bewehrungsstahl verwendet, die mit ausreichend Abstand zur Verschalung in diese eingelassen werden, wonach der Beton gegossen und verdichtet werden kann. Fundamente werden in der Regel mit einem Transportbeton der Betonfestigkeitsklasse C 20/25 oder C 25/30 gefertigt.
Bei Plattenfundamenten werden an Lastschwerpunkten Gitterkörbe aus Bewehrungsstahl eingesetzt und zusätzlich werden Gittermatten auf der gesamten zu betonierenden Fläche eingefügt.
Grundsätzlich werden Fundamente bei Regen, Schnee oder Frost nicht betoniert. Außerdem ist es bei Einzelfundamenten wichtig das Erdreich zu prüfen, das an allen Stellen gleich beschaffen sein sollte, um das Absinken einzelner Fundamente zu unterbinden. Plattenfundamente werden generell auf einer dicken Kiesschicht betoniert, die für Frostsicherheit sorgt und ein zusätzlicher Schutz gegen das Eindringen von Wasser ist. Alle Fundamente müssen hoch verdichtet werden und bedürfen der aufmerksamen Nachsorge, damit der Beton gleichmäßig aushärten kann und sich keine Risse bilden.
Bei Punkt-/Einzelfundamenten und Streifenfundamenten wird in der Regel die Fläche zwischen diesen Fundamenten mit einem einfachen, wasserundurchlässigen WU-Beton nach DIN 1045-2 ausgegossen, der einfach bewehrt ist. Dabei können soweit notwendig, Dämmschichten und Isolationen eingebracht werden, beispielsweise ein Kiesbett, eine PU-Folie oder Wärmedämmplatten.
Auf diese Weise entsteht ein solider, druckbelastbarer Boden, denn Beton ist bekannt für seine hohe Tragfähigkeit.
Bei Bauwerken mit sehr hohem Gewicht oder solchen, in denen später hohe Lasten zu erwarten sind, beispielsweise in Fabriken mit Maschinenbetrieb, Parkhäusern, Kraftwerken oder Lagerhallen werden Plattenfundamente verwendet. Dabei werden an besonders hoch belasteten Stellen Gitterkörbe aus Stahlbeton verwendet und die gesamte Fläche wird mit Gittermatten aus Bewehrungsstahl ausgelegt, teilweise in mehreren Ebenen. Als Beton kommen wasserundurchlässige Betonarten der Betonfestigkeitsklassen C 20/25 und C 25/30 nach DIN 1045-2 in Frage, die beim Gießen hoch verdichtet werden müssen. In diesem Fall fungiert das gesamte Fundament zugleich als Boden.
Diese Art eines Bodens hat ihre Besonderheiten. Durch den extrem verdichteten Stahlbeton eines Fundaments kann die Schallwahrnehmung hoch sein, sodass jeder Schritt extrem laut zu hören ist. Deshalb werden bei Gebäuden mit Plattenfundamenten die Böden mit einer zusätzlichen Schalldämmung belegt, sofern diese Räume hochwertigerem Nutzen dienen sollen. Darüber hinaus werden Fundamente, die zugleich Boden sind, wie ein normaler Kellerboden behandelt. Es kann Estrich aufgetragen werden, in den eine Fußbodenheizung verlegt werden kann, der Boden kann gefliest oder mit Parkett belegt werden. Wichtig ist einzig, dass unter dem Plattenfundament eine ausreichend dicke Kiesschicht vorhanden ist. Eine Perimeterdämmung ist notwendig, ebenso die abdeckende Folie und der Beton muss aus wasserdichtem WU-Beton bestehen, gut verdichtet und sorgfältig nachgesorgt sein.