Galerie bezeichnet eine Reihe von Bauteilen, denen allen ein Gang gemeinsam ist. Dieser ist zu einer oder mehreren Seiten offen ist. Am bekanntesten ist der Galeriegang, der in Obergeschossen um einen Innenhof führt. Meistens teilen rhythmisch gesetzte Säulen den Gang in gleiche Teile. Es werden auch Passagen, Veranden oder Umgänge Galerien genannt.
Die Galerie ist seiner Art nach ein Zwischenraum. Dieser bewegt sich von einem Erschließungsgang bis zu einem öffentlichen Balkon. Die Galerie ist immer teilweise offen und teilweise verschlossen, so dass sich privater und öffentlicher Raum abwechseln. In Theatern und Opernhäusern weist die Galerie auch auf einen dramaturgischen Effekt hin. Daher wird der Effekt der Galerie häufig auch auf der Bühne oder sogar in Filmen genutzt.
Eigentlich entstammt die Galerie der römischen Baukunst und hat sich über Herrenhäuser des Mittelalters bis in unsere Zeit hinein entwickelt. Durch Änderungen und Neudefinitionen ist die Galerie aber auch Teil des öffentlichen Lebens im Stadtraum geworden. Andrea Palladio war einer der ersten Architekten, der in der Renaissance den Wandelgang an die Straßenfront gebracht hat. Somit ist der private Wandelgang zur öffentlichen Passage geworden.
In der modernen Architektur spielt die Galerie ebenfalls eine zentrale Rolle. Bewegung in der Architektur ist ein Wesensmerkmal moderner Bauten. Bereits Hans Scharoun oder Le Corbusier haben die Galerie als Ausdruck nichtstatischer Architektur genutzt. Der Architekturkritiker Wolfgang Pehnt hat daher auch die Moderne als „die Kunst der gefrorenen Bewegung“ bezeichnet.