ARCHIPENDIUM von Architekten für Architekten
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Raumgreifende Motive können ganze Bauten bestimmen. Wenn ein Gestaltungsmerkmal zum Beispiel eine Bewegung herausfordert, dann wird von Gestik gesprochen. Eine bauliche Geste kann einen Teil eines Bauwerks definieren (Seitenaltar einer Kirche) oder ganze Bauten bestimmen. (Treppenform des Guggenheimmuseums in New York) Eine Geste fordert auf und kommuniziert mit dem Benutzer des Raumes. Gesten können auch erzählerische Form annehmen, wie z.B. ein Parcours oder ein Wandelgang, der thematisch an besonderen Orten vorbeiführt. Auch Ornamente können als Geste verstanden werden (etwa in der Post-Modernen Architektur oder perspektivischen Zerrbildern, Scoula Grande di San Marco, Venedig).

Im großen Format kann ein Raumgreifen eines gesamten Terrains eine „großzügige“ Geste darstellen. Bauten können so platzbestimmend wirken oder Natur in die Architektur mit einbeziehen.

Städtebauliche Gesten sind häufig von der Nutzerposition nicht eindeutig erkennbar. Allerdings leiten sie die Menschen durch Bewegungshinweise in vorgedachte Richtungen. Durch diese Richtungsanweisung wird in der Architektur einem Gedanken Ausdruck verliehen.