Eine Kolonnade ist ein langgestreckter Säulengang. Sie unterscheidet sich zur Arkade dadurch, dass sie keine Rundbögen aufweist, sondern ein gerades Gebälk zeigt.
Bereits die griechische Architektur kannte die Kolonnade. Sie wurde für öffentliche Plätze (Agora) genutzt. Sie hat sich aus dem Sachverhalt der Agoraphobia entwickelt. Der Mensch tendiert dazu an den Seiten eines Platzes entlang zu gehen. Selten nur Überquert er einen Platz „ungeschützt“. Aus dieser Nutzung der überdachten Gänge ist die Stoa entstanden. Dieses Bauwerk nutzt die Kolonnade als Front. Hinter der offenen Seite sind weitere Räume angeordnet.
Die Kolonnade hat sich im Verlauf der Zeit über das römische Reich bis in unsere heutige Zeit weiterentwickelt. So sind z.B. die Kolonnaden in Hamburg eine stadtbildprägende Raumstruktur. Diese halboffenen Stadträume vermitteln zwischen privaten, gewerblichen und öffentlichen Bereichen. Walter Benjamin hat sie daher auch als Grundlage der Entwicklung zum konzentrierten Warenkonsum, dem Kaufhaus, identifiziert.
In der kirchlichen Architektur sind insbesondere die Kolonnaden vor dem Petersdom von Bernini bekannt.