Licht lassen die einzelnen Bauteile und Baukörper erst in Erscheinung treten. Schatten und Licht sind daher wesentliche Bestandteile der Betrachtung von Architektur. Louis Kahn hat die Lichtführung als wesentliches Gestaltungsmerkmal identifiziert. Die gekonnte Verwendung des richtigen Verhältnisses von hell und dunkel erzeugt die Tiefenwirkung von Bauwerken. Licht kann einen Raum strukturieren, einzelne Bauteile akzentuieren oder den Charakter komplett definieren. Es ist daher für die Atmosphäre und Wahrnehmung besonders wichtig.
Die Formen einzelner Bauteile werden durch das Licht hervorgehoben und fassbar gemacht. Der Lichteinfall erzeugt die dramatischen Effekte der Baukörper. Die Lichtöffnungen erzeugen dabei gezielt den Lichteinfall. So ist der Charakter eines Raumes mit einem normalen Fenster anders als ein seitlicher Lichtstreifen oder bei der Verwendung eines Oberlichtes.
Künstliches Licht kann einen Stimmungswechsel bei Dunkelheit erzeugen. Es kann außen Bauwerke hervorheben oder einzelne Bereiche markieren. Im Inneren können durch die Lichtsteuerung Wege vorstrukturiert werden oder einzelne Bereiche in Szene gesetzt werden.
Der Warmton des Lichts definiert die Wärme eines Raumes. Neonlicht wirkt oft kalt und technisch, Gelblicht dagegen zurückgezogen und warm, aber diffus.
Die Reflexion von Lichtstrahlen wird genutzt, um tiefe Räume zu belichten oder diese größer wirken zu lassen. Wasserbecken dienen in traditioneller Architektur oft als Reflexionsoberflächen, die Innenhöfe erhellen.