ARCHIPENDIUM von Architekten für Architekten
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Das Maßwerk bezeichnet hauptsächlich ornamentale Fensterverzierungen und Einteilungen der gotischen Bauphase. Ab dem 12. Jahrhundert wurde diese Technik eingesetzt. Da die Fensteröffnungen immer größer wurden, mussten Verankerungen gegen den Wind- und Regendruck geschaffen werden. Die Einteilungen wurden in Stein ausgeführt. Sie wurden durch Stahlanger und Dübel teilweise aus Blei mit dem starren Bauwerk verbunden. Parallel zu dieser Entwicklung wurde das Maßwerk auch an Balustraden und ähnlichen Bauteilen angefügt. Auch flache Wände wurden mit Maßwerken eingeteilt und gestaltet. Hier spricht man von Blendmaßwerk.
Maßwerke sind auf geometrischen Mustern angelegt. Diese veränderten sich durch die unterschiedlichen Bauphasen der Gotik. Die Hochphase prägt der Stil „rayonnant“. Dieses leitet sich aus dem französischen Wort „strahlend“ ab. Es wurden zu dieser Zeit radial ausstrahlende Motive genutzt. In der spätgotischen Phase wurde der Stil „flamboyant“ verwendet. Dieses entstammt ebenfalls dem Französischen und bedeutet „flammend“. Flammenähnliche Formen fanden hier Verwendung. In England wird der Baustil mit dem Wort „decorated“, also „geschmückt“, umschrieben. In der Spätphase kam hier der „perpendicular“ Stil zum Einsatz. Hier bestimmen senkrechte Stäbe die Ornamentik und damit das Maßwerk.