ARCHIPENDIUM von Architekten für Architekten
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Das deutsche Wort „Moschee“ entstammt dem arabischen masdschid. Das Wort wurde bereits im Koran erwähnt und bedeutet „Ort der Niederwerfung (zum Gebet)“ und „Kultstätte“.
Das Bauwerk dient zur Verrichtung des täglichen Gebets der muslimischen Gemeinde. Den Ursprung soll die Moschee in dem Hof des Hauses von Mohammeds in Medina liegen.
Zentral ist der Gebetsraum. Da das Gebet früher in Höfen unter freiem Himmel abgehalten wurde und diese Höfe oft von Säulenumgängen umringt waren, hat sich so die Säulenmoschee herausgebildet.
Frauen beten oft auf Emporen oder in eigens für sie errichteten Räumen. Die Gebetsräume sind notwendigerweise in Richtung der Kaaba, dem zentralen Heiligtum in Mekka, ausgerichtet. Als Richtungsweiser dient die Gebetswand, die Qibla.
Die Minbar ist eine Kanzel, von der das Freitagspredigt verlesen wird.
Das Minarett dient zur Ausrufung des Gebetsausrufs an die Gemeinde. Früher ist der Muezzin selber den Turm hinaufgestiegen. Heutzutage wird das Gebet über Lautsprecher weitergegeben. Die meist umwehrte Empore heißt Dikka oder Kursi. Auf dieser Empore sind die höhergestellten Geistlichen, die Muezzine oder Imame, platziert. Von hieraus wird auch aus dem Koran zitiert. Die Höhe liegt zischen 30 cm und 3 m über dem Gebetsraum. In jeder Moschee ist eine Waschvorrichtung zwingend vorgesehen. Zum Teil sind diese auch als Brunnen ausgebildet.
Nebenräume für Versammlungen oder Verwaltung können an die Moschee direkt angeschlossen sein.
Die Bauformen sind vielfältig. Zum Teil reichen sie auch bis zur Überformung von christlichen Kirchen, wie zum Beispiel der Hagia Sophia in Istanbul. Die Hauptformen sind:
– Säulenhalle mit offenem Innenhof (arabische Halbinsel, Spanien, Nordafrika)
– Säulenhalle aus Lehmziegeln oder gestampftem Lehm (Westafrika und Sahel)
– kreuzachsiger Vier-Iwan-Innenhof (Iran, Zentralasien)
– Dreifachkuppel mit breitem Innenhof (indischer Subkontinent, siehe dazu Indo-islamische Architektur)
Zentralbau mit Zentralkuppel (Türkei, Balkan)
– freistehende Pavillons in einem umfriedeten Garten (China)
– zentralsymmetrisches Stufendach (Südostasien)
Die Ausstattung der Moscheen basiert aufgrund des Abbildungsverbots auf reichhaltiger Ornamentik. Es werden Teppiche, Arabesken und Kalligrafien verwendet. Im Außenbereich spielt Wasser eine große Rolle, da damit Kühlung und Spiegelungen hergestellt werden konnten.