In dem Begriff Ossarium steckt das lateinische Wort os, was „Knochen“ bedeutet. Daher werden Ossarien auch Beinhäuser genannt. Sie dienen der Aufbewahrung von menschlichen Knochen, wenn Friedhöfe Platzprobleme bekommen haben. Diese Entwicklung wurde in der Spätgotik beschleunigt, da die rasch anwachsende Bevölkerung überfüllte Stadtfriedhöfe erzeugte. Um Platz für die Verstorbenen schaffen zu können, wurden die bereits verwesten Körper ausgegraben und die Überreste, eben die Knochen, in dem Ossarium gelagert.
Die Bauten weisen meist zwei Geschosse auf. Der obere Teil dient als Andachtsraum oder Kapelle, der untere Teil als Lagerraum.
In einigen Teilen des deutschsprachigen Raums werden diese Bauten auch Karner oder Gerner genannt. Die Gebäude sind meistens dem Erzengel Gabriel geweiht.