Die Passage bedeutet Durchgang. Eine straßenläufige Verbindung zwischen zwei Punkten oder Straßenzügen wird mit einer teilweise oder ganz überdeckten Passage möglich. Unterschiedliche Breiten bieten verschiedene Nutzungsmöglichkeiten. Die häufigste ist die Nutzung von Geschäften, Lokalen oder Hallen in den seitlichen Fassaden. Schon sehr früh diente die enge Passage für kommerzielle Nutzungen. Aus ihr ist auch der im vorderen Orient genutzte Bazar entstanden.
In der modernen Nutzung dient die Passage nicht nur zum Warenverkehr sondern auch um im städtischen Bereich eine geschützte Urbanität möglich zu machen. Walter Benjamin führt das moderne Kaufhaus auf die Entwicklung der Passage zurück. So geht er davon aus, dass Arkadengänge sich zu Passagen und dann zu Einkaufshäusern entwickelten. In der zeitgenössischen Baukunst ist aus der Passage die sogenannte „Mall“ geworden.
Die moderne Kritik bemängelt den nur scheinbar öffentlichen Raum. In Wirklichkeit handelt es sich aber um kontrollierte und soziologisch bereinigte Bereiche in denen politische oder gesellschaftliche Aktionen nicht möglich sind. Diese Räume sind dem Konsum vorbehalten.