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Radfenster

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Das Radfenster ist ein kreisrundes Fenster. Die Form ist mittels speichenähnlicher Konstruktionen radial aufgeteilt.
Es kann davon ausgegangen werden, dass die Fensterform um das 11. Jahrhundert in Italien erfunden wurde. Somit stammt de Entstehung aus der romanischen Zeit.
Die runden Fenster könnten durch Nutzung von Fahrzeugrädern entstanden sein. Die kreisrunden Öffnungen wurden mit alten Speichenrädern statisch unterstützt. Später wurden die Räder mit Glas überdeckt, um Schutz vor Witterung und Tieren herstellen zu können. Im Verlauf der Zeit sind die Holzkonstruktionen steinernen Bauteilen gewichen. Diese führten dann zu der gotischen Fensterrose, wie oft im Kirchenbau dieser Zeit zu finden.
Die Aufteilung der geometrischen Figur wurde am Anfang in acht Teile unternommen. Da die Fenster in der Baugeschichte vergrößert wurden, fanden mystische Zahlenspiele mit der unterschiedlichen Anzahl der Aufteilungen Anwendung.
In der Deutung wurden die Fenster als Glücksräder bzw. Fortunaräder gesehen. Durch die Beleuchtungsfunktionen wurden auch himmlische Lichteffekte verbunden.
Die Fensterform fand in sakralen Bauten in Mittel- und Südeuropa den größten Verbreitungskreis. Im Norden Europas sind sie weniger anzufinden.