Der Schornstein ist ein steil aufragendes Bauteil eines Bauwerks. Er dient zur Abführung der bei der Verbrennung von Heizstoffen entstehenden Gase. Der Schornstein hat bei Industriebauten die gleiche Funktion und wird hier Schlot genannt.
Der obere Abschluss des Schornsteins wird Schornsteinkopf genannt.
Das Wort entstammt dem mittelhochdeutschen scorre und schor(e) und bedeutet schroff hervorragen. Weitere Bezeichnungen im deutschen Sprachgebrauch sind Esse, Rauchfang oder Kamin.
Der Schornstein funktioniert über den Zug- oder Kamineffekt. Die leichten Gase steigen auf und werden so über das Dach nach aussen befördert. Die durchschnittliche Höhe des Schornsteins über dem Dachfirst beträgt im Wohnungsbau mindestens 1 m.
Eine horizontal angebrachte Scheibe auf dem Schornstein sorgt bei Wind für einen Sogeffekt, der den Kamineffekt unterstützt. Dieses Bauteil wird Meidinger Scheibe genannt. Auf diese Weise werden die Abgase herausgezogen.
Bei der Berechnung der Querschnitte des Schornsteins muss auf die richtigen Proportionen geachtet werden, da ansonsten die Gase zu schnell abkühlen und nicht mehr aufsteigen können. Das Resultat ist, dass die Gase wieder in den benutzten Raum zurückfallen. Dieses birgt große Gefahren für die Gesundheit der Bewohner.
Moderne Heizungen laufen mit relativ niedrigen Temperaturen, so daß eine Kondensation bereits im Schornstein entstehen kann. Daher liegt ein Augenmerk auf dem Kondensatwiderstand der Konstruktion. Das Material muss dementsprechend gewählt werden.
Schornsteine werden meist aus steinernen Materialien erbaut. Alternativ und abhängig von technischen oder gestalterischen Parametern kann auch Stahl oder Edelstahl genutzt werden.