Wurden bei den ersten Häusern, die von Menschen als feste Behausung gebaut wurden, noch ganze Baumstämme in Wänden und Decken verbaut, hat sich diese Bauweise grundlegend geändert. Zwar werden auch heute noch in der Blockhausbauweise Holzbalken aus einem Stück aneinandergefügt, was sich aber meist im Laufe der Jahre als nachteilig herausstellt. Holz lebt, wie der Fachmann es beschreibt, weshalb sich bei einschichtigen Konstruktionen mit Holz die Fugen weiten oder die Balken verwinden und verziehen können.
Abhilfe von diesen unerwünschten Nebeneffekten schaffen Vollholzdecken, die aus einem Balkenrahmen, mehreren Holzschichten in den Hohlräumen und aus zwei in der Regel aufgesetzten Decklagen bestehen.
Dabei wird nicht selten das Holz verschiedener Bäume genutzt. Das hat den Vorteil, dass die Holzarten unterschiedlich auf Außeneinflüsse reagieren, beispielsweise auf Temperaturschwankungen, Änderung der Luftfeuchtigkeit oder beim Eindringen von Wasser, beispielsweise bei einem Rohrbruch.
Ein Balken reagiert auf solche Umgebungsveränderungen mit einer Volumenzunahme bei Wassereinwirkung und mit einer Volumenreduzierung bei großer Hitze oder stark sinkender Luftfeuchtigkeit. Bei der Volumenreduzierung kann das Holz reißen, die Fugen weiten sich und das Holz kann sich verwerfen.
Kommt Wasser ins Spiel, vergrößert der Holzbalken sein Volumen, so dass Holzdecken einen ungeheuren Druck auf die umgebenden Wände ausüben. Zudem richten Sie die Kräfte in den freien Raum, weshalb sich quellende Hölzer in einem Deckenverbund nach unten und nach oben verziehen können und wellig werden. Aus mehreren charakteristisch unterschiedlichen Holzarten gefertigte Bauteile verziehen sich in der Regel nicht, werden nicht wellig und sind allgemein erheblich widerstandsfähiger.
Vollholzdecken und Wände sind als vorgefertigte Bauteile verfügbar. Die werden heute mit modernen Methoden und unter Zuhilfenahme modernster Technik, meist aus dem CNC-Bereich hergestellt. Sie sind extrem belastbar, erlauben dünnere Deckenstärken und Wandstärken und verziehen sich selbst bei eindringendem Wasser nicht. Bei der Herstellung dieser Bauteile wird Leim nicht oder nur punktuell verwendet. Die Holzschichten sind mit passgenauen Profilen versehen, die bei Temperaturen um 95°C und mit sehr hohem Druck ineinander gefügt werden, was aus den Holzschichten ein kompaktes, untrennbares Bauteil formt.
Vollholzdecken werden mit kleinen Hohlräumen gefertigt, um die ohnehin hervorragenden Isolationseigenschaften weiter zu verbessern. Sie besitzen eine ausgezeichnete Trittschalldämmung und sind richtig verarbeitet als Brandschutzdecke bis zur Brandschutzklasse F90 erhältlich. Außerdem sind Vollholzdecken 100% diffusionsdurchgängig, was für ein angenehmes Wohnklima sorgt. Es können problemlos Installationskanäle für Versorgungsleitungen eingebaut werden, die bei Vollholzdecken als Bauteil bereits vorhanden sind.