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Beton

In der Grundlage besteht Beton aus einem Bindemittel, Wasser und einer Gesteinskörnung. Als Bindemittel wird vorzugsweise Zement eingesetzt.

Bei Spezialbetonarten kommen je nach Verwendung auch andere Bindemittel zum Einsatz. Bei der Gesteinskörnung handelt es sich generell um Sand und Kies. In Einzelfällen wird Abbruchmaterial verwendet und es werden bei Bedarf die Betoneigenschaften durch Beimischung verschiedenster Stoffe angepasst.

So werden zur Herstellung von Textilbeton Carbonfasern oder AR Glas bevorzugt verwendet. Durch die Zugabe von Kunststofffasern oder Glasfasern entsteht Faserbeton. Häufigste Kombination ist Beton und Stahl, der als Bewehrung verwendet wird und so den äußerst flexibel einsetzbaren Stahlbeton ergibt. Wird der Stahl vorgespannt, entsteht Spannbeton, der bei Decken, Brücken und großen, schwebenden Bauteilen höchsten Belastungen standhält.

Eine Besonderheit beim Beton ist, dass das beigemischte Wasser chemisch gebunden wird. Deshalb trocknet Beton nicht beim Abbinden, sondern benötigt Wasser, um die gewünschte Härte zu erreichen. Außerdem ist Beton überaus druckstabil, verträgt aber an Zugkräften lediglich 10% dessen, was er an Druck tragen kann. Das wird durch Stahl in Form von Stangen, Gittern, Körben oder Trägern ausgeglichen, die die Zugkräfte problemlos aufnehmen können.

Beton ist einer der ältesten Baustoffe überhaupt. Vorgängerformen von Beton aus dem Jahr 10.000 vor Christi wurden an Gebäuden in der Türkei nachgewiesen. Die alten Ägypter verwendeten gebrannten Kalk mit Sand bereits beim Pyramidenbau und einige der berühmtesten Gebäude der Welt wären ohne Beton nicht möglich gewesen. Darunter das 125 nach Christi vollendete Pantheon in Rom, dessen 43m messende Kuppel über 1.700 Jahre lang das weltweit größte Kuppeldach war – gefertigt aus dem sogenannten römischen Beton.