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Fertigteilestrich

Bei der Altbausanierung, bei Gebäuden mit hohem Termindruck und wenn das Einbringen von Feuchtigkeit in ein Bauwerk vermieden werden soll, werden im Rahmen des Trockenbaus Fertigteilestriche verlegt. Das ist vor allem bei Altbauten mit einer Holzbalkendecke nahezu unvermeidlich. Im Prinzip handelt es sich dabei um großflächige Platten, die durch ihre Konstruktionsweise eine Last gleichmäßig verteilen können.

Bei der Herstellung dieser Verlegeplatten wird vorzugsweise hoch belastbarer Gipskarton verwendet. Alternativ stehen Holzspanplatten zur Auswahl, die mit Zement gepresst wurden, Holzwerkstoffplatten sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich oder es werden Platten aus Naturwerkstein eingesetzt.

Diese Fertigbauteile sind überdies mit einer integrierten Wärmedämmschicht oder einer Schalldämmschicht erhältlich. Im Sandwichs-System werden diese Platten für den Fertigteilestrich mit einer Füllung aus Mineralfasern oder Hartschaum angeboten, was das Verlegen eines gedämmten Estrichs denkbar einfach gestaltet. Zugleich ist ein Fertigteilestrich ebenso belastbar, wie ein Zementestrich, insbesondere wenn die Platten doppelt, mit versetzten Fugen gelegt werden, was empfehlenswert ist. Durch die relativ geringe Materialstärke wird die Raumhöhe kaum reduziert, was bei Altbausanierungen wichtig sein kann. Obendrein wird der Fertigteilestrich im Trockenbauverfahren verlegt. Damit ist dieser Estrich sofort nach dem Verlegen begehbar. Ein Fußbodenbelag kann aufgetragen werden, sobald der Kleber ausgehärtet ist.

Damit erfüllt der doppelschichtig verlegte Fertigteilestrich die Anforderungen der DIN 18560-1, wenn er mit versetzten Fugen erstellt wird, wobei die Platten ganzflächig zu verkleben sind. Ein weiterer Vorteil dieser Estrichsysteme ist die geringe Anzahl von Fugen, bedingt durch die großformatigen Platten. Allerdings müssen die mit einer Schutzschicht versiegelt werden, wenn im Raum eine erhöhte Feuchtigkeit anfallen wird, beispielsweise in einem Badezimmer.