ARCHIPENDIUM von Architekten für Architekten

Dacharten

Das Dach eines Bauwerks verleiht diesem ein unverwechselbares Aussehen, weshalb im Laufe der Baugeschichte unzählige Dacharten entwickelt wurden. So wurden Gebäude errichtet, bei denen das Bauwerk selbst als Dach fungiert, wie beispielsweise bei den Pyramiden in Ägypten oder den Tempelbauten auf Bali sowie den Inka-Tempeln in Südamerika.

Bestimmte Gebäudearten weisen charakteristische Dacharten in unterschiedlicher Ausführung auf. So wurden Sakralgebäude gerne mit Kuppeldächern versehen, wie beim Petersdom in Rom. Als Vorbild für diese Dachkonstruktion gilt die unbewehrte Kuppel des 128 vor Christi errichteten Pantheon in Rom, die mit einer Spannweite von 43,4m über 1.700 Jahre lang die weltweit größte Kuppelkonstruktion war. Heute werden Kuppeldächer auch für Hallen und Sportarenen mit gigantischen Ausmaßen errichtet, beispielsweise beim Cowboys Stadium in Arlington in Texas, wo das Kuppeldach 275m misst.

Bei Profanbauten gilt hingegen die Regel, dass das Dach aus möglichst einfachen geometrischen Formen besteht, was vorzugsweise Rechtecke sind, seltener Dreiecke oder Vielecke. Dabei werden die Dachformen mit verschiedensten Materialien gedeckt.

So werden regional unterschiedlich andere Baustoffe zum Decken der Dachflächen genutzt. In Westfalen sind Strohdächer verbreitet, während in Norddeutschland Reet auf den Dachkonstruktionen zu finden ist. Im alpinen Bereich werden Holzschindeln ebenso verarbeitet, wie Dachschindeln aus Schiefer. Zu den moderneren Baumaterialien bei der Dacheindeckung zählen gebrannte Dachziegel. Bei kleineren Gebäuden wird gerne Teerpappe genutzt und mit dem Bau im Bungalowstil wurden Betondächer als Flachdach entwickelt, die mit Bitumen abgedichtet, teils mit Kies belegt oder mit Erde abgedeckt wurden, auf der Gras und Büsche für eine zusätzliche Isolierung sorgten.

Die gebräuchlichsten Dachformen vom Design sind:

  • das Flachdach, wie es auf Bungalows oder bei Hochhäusern und öffentlichen Gebäuden wie Schulen verwendet wird.
  • das Satteldach, auch als Giebeldach bezeichnet, bei dem zwei geneigte Dachflächen in der Gebäudemitte zusammenstoßen.
  • das Pultdach, das aus einer geschlossenen, zu einer Gebäudeseite geneigten Fläche besteht.
  • das Schleppdach, das wie ein Satteldach konstruiert ist, aber zugleich einen vorstehenden Gebäudeanbau in einem Zug mit überdacht.
  • das Walmdach, bei dem die Längsseiten eines Gebäudes mit einer trapezförmigen Dachfläche und die Stirnseiten mit einer darin eingepassten dreieckigen Dachfläche gedeckt sind.
  • Das Tonnendach oder Spitztonnendach, das sich im Halbrund über ein Gebäude stülpt. Ist die Dachform flacher gerundet, wird diese Dachart als Bogendach bezeichnet.
  • das Zeltdach, dessen gleichförmige Dreiecke ein quadratisches Gebäude schützen.
  • das Mansardendach, das einem Satteldach ähnlich, in mindestens zwei Stufen mit unterschiedlicher Neigung einem Bauwerk aufgesetzt wird.