ARCHIPENDIUM von Architekten für Architekten

David Chipperfield

David Chipperfield

Formale Architektur oder zeichenhafte Entwürfe, wie in den letzten Jahren in Großbritannien entstanden, fehlen in dem mittlerweile über 30 jährigen Werk des englischen Architekten David Chipperfield. Er thematisiert gezielt den kontinental-europäischen Stadt- und Geschichtskontext und weniger das britische Experiment mit Stahl, Glas oder Form. Durch die Erforschung der Möglichkeit der Verankerung in die „Tiefe der Baugeschichte“ erhalten die Bauwerke und Entwürfe des Büros ihre eigene Atmosphäre. Durch die Reduktion auf tektonische,  raumgestaltende und materielle Notwenigkeiten hat David Chipperfield ein Instrument geschaffen, die „kommerziellen und administrativen Kräfte“ mit den Ansprüchen an „guten Architektur“ zu vereinen. Dieses für sich wäre aber eine vereinfachte Sichtweise auf die Arbeiten des Büros. Alleine der Umbau des Neuen Museums in Berlin (1997-2009) denkt das „Weiterbauen“ basierend auf der Charta von Venedig um einiges Weiter, als bis zum Zeitpunkt der Ausführung für möglich gehalten. In jedem neuen Ansatz sieht Chipperfield stets die Möglichkeit einer „Poesie des Pragmatismus“. Dieses zeichnet die Arbeiten des Büros aus und trennt sie von vielen seiner Kollegen.

Das Buch „David Chipperfield Architects“ stellt umfangreich die wichtigsten Werke anhand von Texten, Zeichnungen und Fotos dar. Auf eine chronologische Abfolge wird verzichtet. Vielmehr wird Wert darauf gelegt, dass die Projektvorstellungen entsprechend der Arbeitsweise des Büros dargestellt werden: Reduziert, stringent und zurückhaltend. Eine schöne Idee am Ende: Alle Projekte werden anhand der involvierten (und motivierten) Mitarbeiter und Berater genannt.

 

David Chipperfield Architects
Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln
ISBN 978-3-86335-134-2
David Chipperfield, Fulvio Irace, Bernhard Schulz, Luis Fernandez-Galiano
58,- €
25 x 32 cm
352 Seiten
Englisch
Softcover
2013