ARCHIPENDIUM von Architekten für Architekten

Justus Dahinden – Form und Emotion

Justus Dahinden – Form und Emotion

Dahinden 1

Zum Glück gibt es noch Verlage, die eine Reise in die „schwierige Moderne“ wagen. Obwohl die späten 60er und die folgenden 70er und 80er Jahre nur wenige Dekaden zurückliegen und die meisten Leser diese Zeiten noch selbst erlebt haben, ist der Umgang mit dieser Architektur gänzlich unklar. Es scheint die Sensibilität für die abstrakte, großformatige und oft seltsam anmutende Formensprache noch nicht gereift zu sein. Umso besser, dass besondere Protagonisten dieser Ära in das Bewusstsein der Fachwelt gehoben werden. Justus Dahinden ist so ein Beispiel. Das Buch „Form und Emotion“ zeigt auf eigene Art und Weise Teile des Werks des Hochschullehrers, Theoretikers und Denkers. Als Professor an der TU Wien lehrte Justus Dahinden an dem Institut für Raumgestaltung bis 1995. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt der „Gestaltpsychologie“. Aus emotional gewichteten Räumen und Bauten aus verschiedenen Zeiten und Kulturkreisen lassen sich in einer Gegenüberstellung gegensätzliche Gestaltungsprinzipien ablesen, so Dahinden. Weitere Fokuspunkte seiner Arbeit sind Formenenergien, Anthropometrie oder Identitäten. Besonders schön und leider in der heutigen Zeit vernachlässigt, sind Raumwortschöpfungen, die emotionale Gewichtungen in der Architektur beschreiben. Beispiel: urbanes Zu-Empfinden, Entspannungs- oder Imponierraum und Raumbejahung.
Das Buch stellt das Werk des Schweizer Architekten auszugsweise anhand von reichhaltigen Originalfotos und Textbeiträgen dar. Besonderer Clou: Das Buch ist in der Mitte gespiegelt, so dass der gleiche Inhalt auf Englisch „verkehrt herum“ lesbar ist.

Justus Dahinden

Karl Krämer Verlag
kraemerverlag.com/
ISBN 978-3782816175
29,50 €
22,5 x 22,6 cm
216 Seiten
Deutsch
Hardcover
2014